May 22, 2023
Wann: 20.05.2023
Wo: Poststadion
Kick-off: 17 Uhr
@Rebels 35:43, vs.Rebels 44:49, 1:1 87:84 Punkte.
Wie auch 2022 heißt der Auftaktgegner der Adler Berlin Rebels, allerdings diesmal zuhause.
Aufgrund der Gruppeneinteilung und des Snakeprinzips, was sich an den Platzierungen des
Vorjahres richtet, wird es 2023 nur ein Hauptstadt Duell geben. 2022 gab es für beide Teams
jeweils einen (Auswärtssieg). Konnten die Adler das Hinspiel am Ende noch souverän gewinnen,
war das Rückspiel ein dramatischer Shoot out mit dem besseren Ende für die Gäste aus
Charlottenburg. Ein letzter Verzweiflungspass fand 8 Sekunden vor Ende sein Ziel in der Adler
Endzone.
Häufig vor einer GFL Saison gibt es viele Fragezeichen, selten waren es aber so viele wie dieses
Jahr. Bei den Berlin Rebels blieb kaum ein Stein auf dem anderen, viele Spieler gingen und werden
durch neue Gesichter ersetzt. Rund um die unverwüstlichen Paul Morant und Rory Johnson
versucht der neue HC Doug Fryer ein schlagkräftiges Team aus jungen Berliner Spielern und
erfahrenen Europäern aufzubauen. Auch der QB Donavan Isom verließ die Rebels in Richtung ELF,
ersetzen soll ihn das US-Duo Dustin Willlingham/Connor Kaegi. Eine ähnliche Fluktuaktion
mussten die Berlin Adler durchmachen, wenn auch nicht ganz so dramatisch. Auf der QB Position
blieb mit Zach Cavanaugh alles beim alten, seine anzuspielenden Ziele haben sich aber
größtenteils verändert. Der herbe Verlust von Max Zimmermann muss irgendwie kompensiert
werden. Mit Maylan Bacher und Nathaniel Prince hat man aber auch weiterhin Erfahrung zu
bieten. Bei den Adlern ist der größte Trumpf die Coaching Crew. Neben dem Duo Shuan Fatah und
Lee Rowland, sowie Ini Umanah, schlossen sich dieses Jahr auch noch Josh Mandel (ehemals HC
der Rebels) und Clifford Madison dem Coaching Staff an.
Wie ein guter Wein scheint Cavanaugh von Jahr zu Jahr besser zu werden. Statistisch 2022 in fast
allen relevanten Tabellen ganz oben angesiedelt, überragte vor allem eine Statistik fast 350 Total
Offense Yards pro Spiel waren die klare Nummer 1 in der gesamten GFL. Die 27 passing TDs und
11 selbst erlaufenen waren ebenfalls überragend. 2980 Yards insgesamt erworben, Zach
Cavanaugh war ein wichtiger Mosaikstein für die Viertelfinal Qualifikation.
Nach dem Weggang von Max Zimmermann wird es auf den zweiten Speedstar der Adler ankommen
diese große Lücke zu schließen. Auch wenn immer noch „Österreich“ in seinem Pass steht, kann man
ihn getrost zu den Locals zählen. Die A-Jugend der Adler durchlaufen ist er nun eine Stütze des
Herrenteams und Allzweckwaffe. Seine Punt- und Kickreturns waren eine Augenweide und haben
die Offense wiederholt in gute Ausgangspositionen gebracht. Aufgrund von Verletzungen musste
Bacher 2022 wiederholt auf der Cornerback Position aushelfen, was zur folge hatte, das er mit 4
Interceptions die Nummer zwei in der Liga war. Maylan will immer den Ball, egal wo er spielt.
Jonas Kürbis kommt direkt aus der Adler Academy, dem zweiten Team der Berlin Adler. Dort
überzeugte er durch schnelle Läufe und blitzschnelle Richtungswechsel und war nur schwer von
den gegnerischen Defensspielern zu packen. Jetzt drei Ligen höher wird es eine ungleich schwerer
Aufgabe.
Neu im Berliner Abwehrverbund ist Serif Djibrila. Aus Braunschweig gekommen wird er gleich ein
wichtiger Bestandteil der verjüngten Defense sein. In Braunschweig zeugten seine Tackles von
Qualität. Zwar „nur“ 16 Tackles in seiner Statistik, davon allerdings 7 für Raumverlust und 2
Sacks, dazu kommt ein eroberter Fumble der auch noch über 39 zurückgetragen wurde. 2
geblockte Kicks zeigen das er auch ein As in den Special Teams ist.
Dobrolevski ist in Deutschland kein Unbekannter. Spielte er doch schon für die Allgäu Comets und
war für die Düsseldorf Panther in der wegen Corona abgesagten Saison geplant. Hier war auch
sein erster Kontakt zum heutigen HC der Rebels Douglas Fryer. Dario ist schon viel in Europa
herumgekommen. 2016 startete seine Karriere in der AFL in Mödling. In Spanien wurde er
spanischer Meister, in Schweden erreichte er das Finale und ist amtierender MVP der Divison 1 in
Österreich woe er bei den Cineplexx Blue Devils spielte.
Wieder zurück in der GFL ist Robby Kendall. Nach seinem letztjährigen Ausflug in die ELF zu
Berlin Thunder, schien Robby die Stadt gefallen zu haben und er unterschrieb für 2023 bei
den Rebels. Der Allrounder und sehr flexible Kendall hatte zuvor Stationen bei den
Paderborn Dolphins (2018 traf er mit diesen auf kreiselnde Berlin Adler), Elmshorn
Fighting Pirates und Düsseldorf Panther. Nominell ist er ein Defensbackspieler, er kann
aber fast überall spielen, zur Not auch Aushilfsquaterback.
Das Eigengewächs wartet zwar immer noch auf seinen ersten GFL TD, zeigte aber 2022 in seiner
ersten GFL Saison welch Talent in ihm steckt. Seine Catches auch bei wichtigen dritten und
vierten Versuchen zeigten das er sichere Hände hat und die Coaches ihm in solchen Situation
vertrauen. 10,3 Yards pro Catch, auf den Yard genau immer gut für einen First Down.
Paul Morant der unverwüstliche müsste wahrscheinlich seine Biographie heissen. Seit Jahren
nicht mehr aus der Defense der Rebels wegzudenken geht Paul Morant in seine nächste Saison
bei den Charlottenburgern. Wie wichtig er für dieses ist, beweisen seine Statistiken aus der
letzten Saison. 61 Tackles, 4 Intercaptions und ein forced Fumble lassen ihn in der Rebels
internen Statistik nach oben schiessen.
Das erste Spiel in der Saison gleicht einer Wundertüte. Wie gut schlagen die Imports ein? Wie gut
ist der neue QB? Sind unsere Homegrowns GFL ready? Fragen über Fragen mit denen sich beide
Coaching Staffs beschäftigen müssen. Schlauer werden wir erst gegen 20 Uhr am Samstag Abend
sein, wenn die Mutter aller Football Derbys in Deutschland entschieden ist.